Am Samstag war Chef Andy in der Radiosendung „Plattenkiste“ von NDR1 Niedersachsen.
Hier der Pressetext des Senders:
Hoch hinaus ging‘s in der Sendung „Plattenkiste“ von NDR 1 Niedersachsen am 10. April. Zwischen 12 und 13 Uhr waren Siegfried Schatke und Andreas Köhn vom Förderkreis zugunsten des Nachwuchses der Dachdecker-Innung für Ostfriesland bei Moderatorin Martina Gilica zu Gast.
Der Beruf des Dachdeckers war gar nicht interessant für Andreas Köhn. Als Norderneyer und aus dem Hotelgewerbe stammend wollte er eigentlich Koch werden. Doch da sagten ihm die Arbeitszeiten nicht sonderlich zu. Als dann eine Stelle als Dachdecker ausgeschrieben war, sagte ihm das mehr zu. Die Sicherheit und Schwindelfreiheit kommt mit der Zeit, verrät er – auch er hatte anfangs „wackelige Beine“. Siegfried Schatke war kein Dachdecker, sondern im Dachdecker-Einkauf in Hesel Zweigstellenleiter. So kam er mit Andreas Köhn zusammen. Seit 2018 ist er im Ruhestand, und als ein neuer Vorsitzender für den Förderkreis gesucht wurde, sagte Andreas Köhn zu ihm: „Ich mache das, aber nur, wenn du mitmachst.“
Es wird viel getan, auch geworben für den Sektor Handwerk – und so steigen die Ausbildungszahlen wieder, wenn auch langsam. Doch Handwerker werden dringend gebraucht, und so finden junge Menschen immer sichere Arbeitsplätze im Handwerk. Dachdecker- und Dachdeckerinnen-Nachwuchs ist gesucht, betonen die Gäste und möchten gern junge Leute für diesen interessanten Beruf begeistern. Sie wissen, wie glücklich es macht, zu sehen, was man geschafft hat am Ende eines Arbeitstages.
Die Tochter von Andreas Köhn ist ebenfalls Dachdeckerin, inzwischen Jugendbotschafterin, und berichtet anderen über ihr Handwerk. So wie sie machen etliche junge Menschen auf die Freude an ihrer Arbeit aufmerksam. Längst werden immer mehr junge Frauen Dachdeckerinnen, sie lernen weiter und übernehmen Betriebe, erzählt Andreas Köhn und ergänzt, dass es inzwischen Arbeitskleidung für Frauen gibt und sogar pinkfarbenes Werkzeug für diejenigen, die sich das wünschen. Die Zusammenarbeit klappt hervorragend auf der Baustelle zwischen Männern und Frauen.
Im Dachdecker-Handwerk gibt’s viel frische Luft, immer wieder wechselnde Baustellen mit neuen Anforderungen, es gibt Möglichkeiten zum Aufstieg und Weiterbildung – vieles spricht für einen solchen Beruf. Den stellt der Förderkreis auch immer wieder schon in Schulen vor. Siegfried Schatke verteilt Plakate und hält Vorträge, empfiehlt ein Praktikum fürs erste Reinschnuppern in den Beruf. Nach der Gesellenprüfung kommen die Aufstiegsmöglichkeiten: Vorarbeiter, Meister, mögliche Selbstständigkeit und guter Verdienst.
1997 wurde in Emden ein Schulungszentrum eröffnet, und zwar auf einem Grundstück der Stadt an den Berufsbildenden Schulen 2. Von einem Bauunternehmer wurde der Rohbau aufgestellt. Alle anderen Ausbauarbeiten übernahm das Lehrpersonal mit den Auszubildenden – in Eigenleistung, einzigartig in Deutschland, lobt Siegfried Schatke, der dort lehrt und vieles dokumentiert. In der Halle werden praktische Übungen gemacht und auch die Gesellenprüfung abgelegt.
Von oben auf die Welt zu sehen, einen Sonnenaufgang mitzuerleben, zwischendurch auch mal Quatsch zu machen – das alles macht den Beruf „Dachdecker“ neben dem reinen Handwerk besonders, schwärmt Andreas Köhn, der selbst seit 36 Jahren in diesem Beruf arbeitet.
Auf dem Foto: v.l. Siegfried Schatke, Andreas Köhn und Martina Gilica. Foto: NDR